Überregionale Fachberatungsstelle NIFA plus für Multiplikator*innen und Arbeitgebende

Vier große Puzzleteile werden von verschiedenen Händen aneinander gehalten
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Das Projekt NIFA plus bietet eine überregionale Fachberatungsstelle an, die bei allen Fragen und Herausforderungen rund um die berufliche Teilhabe von Geflüchteten in Baden-Württemberg unterstützt. Es handelt sich um ein unterstützendes Beratungsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche, Arbeitgebende sowie alle weiteren Multiplikator*innen, die Fragen zur beruflichen Teilhabe von Geflüchteten haben. NIFA plus bietet gezielte Informationen und fachliches Wissen, um bei Unsicherheiten – zum Beispiel durch fehlendes Wissen, Unklarheiten, komplexe oder widersprüchliche Situationen oder neue Anforderungen – Sicherheit zu schaffen und die Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten der Ratsuchenden zu erweitern.

Sie können die Fachberatung von NIFA plus nutzen, wenn Sie:

  • Unterstützung in einem konkreten Fall benötigen
  • Allgemeine Fragen zur Einstellung und Beschäftigung von Geflüchteten haben
  • Fragen zur beruflichen Teilhabe stellen möchten, d.h. zu Erhalt, Verbesserung oder Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit einer geflüchteten Person.
Zwei Frauen in Arbeitskleidung mit Helm und Schutzbrillen auf, stehen Rücken an Rücken mit verschränkten Armen
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Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit ist es, die Bereitschaft von Arbeitgebenden zur Einstellung geflüchteter Menschen zu erhöhen. Dazu unterstützen wir Betriebe und Unternehmen nicht nur bei der Einstellung, sondern auch bei der Stabilisierung der Beschäftigungsverhältnisse. Dieser Prozess erfordert eine gezielte Sensibilisierungsarbeit: Wir klären über das Potenzial geflüchteter Arbeitnehmer*innen auf und geben praktische Empfehlungen zum Umgang mit strukturellen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Aufenthaltssicherung.

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Gleichzeitig richtet sich unser Angebot an Beratende, Fachkräfte in helfenden Berufen und weitere haupt- und ehrenamtliche Multiplikator*innen, die wir in ihrer Beratungskompetenz stärken möchten. Hierzu bieten wir gezielte Unterstützung bei der arbeitsmarktbezogenen Beratung und Begleitung von Geflüchteten an. Konkret beantworten wir fachliche Fragen, entwickeln gemeinsam individuelle Beratungspläne und definieren die Ziele und Prioritäten der Beratung sowie die relevanten Akteur*innen, die eingebunden werden sollten. Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen allen relevanten Beteiligten bewusst zu fördern und unsere Expertise im Bereich der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen weiterzugeben.

Über die fachliche Beratung hinaus bieten wir als überregionale Fachberatungsstelle NIFA plus: 

  • Materialien und Arbeitshilfen, Berichte und Übersichten zu Themen der beruflichen Teilhabe von Geflüchteten (siehe Materialien)
  • überregionale Schulungsangebote sowie Informationsveranstaltungen und thematische Workshops (siehe Veranstaltungskalender)
  • Austausch- und Vernetzungsformate bzw. -möglichkeiten.

Die überregionale Fachberatungsstelle NIFA plus wird von der Werkstatt PARITÄT als Projektträger von NIFA plus verantwortet. Weitere Informationen zur Werkstatt PARITÄT und den Ansprechpersonen für NIFA plus finden Sie hier.

Unsere Themen

Die sozial- und arbeitsmarktpolitischen Anforderungen an Beratende und Arbeitgebende aus dem Bereich berufliche Teilhabe von Geflüchteten sind seit einigen Jahren erheblich gestiegen. Damit rückt die Fachberatung als qualitätssicherndes und -entwickelndes Unterstützungssystem in den Fokus. 
Wir unterstützen Sie bei Fragen zu:

  • Arbeitsmarktzugang während und nach Abschluss des Asylverfahrens
    Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für die Beschäftigung von Geflüchteten? Wer darf wann arbeiten, und welche sprachlichen Voraussetzungen sind für unterschiedliche Ausbildungswege notwendig? Welche Bedeutung haben die verschiedenen Aufenthaltspapiere für die Einstellung, und wo wird eine Arbeitserlaubnis beantragt? Was bedeutet ein Arbeitsverbot?
     
  • Zugang zu Bildung und Qualifizierungsmaßnahmen
    Welche Sprachkurse stehen geflüchteten Menschen zur Verfügung? Welche speziellen Angebote gibt es für junge Geflüchtete? Welche Bildungsprogramme und Projekte sind auch für Menschen mit Arbeitsverbot zugänglich? Wie kann man finanzierte Bildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen, und welche lokalen Akteure oder Projekte bieten zusätzliche Unterstützung? Welche Möglichkeiten gibt es, Kompetenzen festzustellen? Wer hilft bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse? Wie ist der Hochschulzugang für geflüchtete Personen geregelt, und welche Fördermöglichkeiten gibt es vor und während der Ausbildung?
     
  • Aufenthaltsrechtliche Themen
    Was sind eine Duldung, eine Gestattung und eine Aufenthaltserlaubnis? Welche Behörde ist jeweils zuständig? Welche Voraussetzungen müssen für eine Ausbildungsduldung erfüllt sein, und wie geht es nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss weiter? Welche weiteren Bleiberechtsoptionen bestehen für Geduldete? Wann und wie kann eine Niederlassungserlaubnis beantragt werden, und was bedeutet das Chancenaufenthaltsrecht? Welche Möglichkeiten zur Aufenthaltsverfestigung bestehen nach dem Chancenaufenthalt? Welche speziellen Regelungen gelten für Menschen aus der Ukraine?
     
  • Sozialleistungen für Geflüchtete
    Was regelt das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)? Wann und wie erfolgt der Wechsel vom AsylbLG zu den Leistungen des SGB II? Was versteht man unter Analogleistungen, und wer ist berechtigt, Grundsicherung nach dem SGB II zu erhalten? Für welche Zielgruppen ist die Arbeitsagentur zuständig, und für welche das Jobcenter? Welche Beratungsansprüche haben Menschen im Rahmen des SGB III und SGB II, und wie gestaltet sich der Zugang zur Selbstständigkeit?
     
  • Flucht und Inklusion
    Welche rechtlichen Möglichkeiten haben geflüchtete Menschen zum Zugang zu Teilhabeleistungen? Welche Träger sind für die Erbringung konkreter Sozialleistungen zuständig? Wie wird eine Schwerbehinderung festgestellt, und wie lassen sich die Rechte der Betroffenen durchsetzen? Welche Beratungsangebote und Unterstützungsstrukturen stehen zur Verfügung?

     

Schulungen

Die überregionale Fachberatungsstelle NIFA plus bietet zielgruppenspezifische und bedarfsorientierte Schulungen an für u.a.
•    Arbeitgebende zur Einstellung und nachhaltigen Beschäftigung Geflüchteter
•    Mitarbeitende der Arbeitsverwaltung zu rechtlichen Rahmenbedingungen der beruflichen Integration 
•    Akteure am Übergang Schule-Beruf zur Begleitung junger Geflüchteter 
•    Haupt- und Ehrenamtliche zur stufenweisen und nachhaltigen Begleitung Geflüchteter in Arbeit und Ausbildung
 

Sie haben Interesse an einer NIFA plus-Schulung? Hier finden Sie unsere Angebote: 

  • Flucht, Asyl, Ausbildung und Arbeit. Grundlagen-Schulung zu den rechtlichen Rahmenbedingungen 
    Die Schulung – die seit Oktober 2022 bundesweit in aktualisierter Form im WIR-Programm umgesetzt wird – wurde von Autor*innen der WIR-Netzwerke entwickelt. Sie ist vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales inhaltlich geprüft und freigegeben. Die Teilnehmenden erhalten einen umfassenden Überblick über die rechtlichen und praktischen Aspekte der beruflichen Integration und über die Lebenssituation von Geflüchteten in Deutschland. Sie sind
    informiert über deren Arbeitsmarktzugang und etwaige Herausforderungen wie Lösungsansätze bei der Arbeitsmarktintegration. Die Teilnehmenden verfügen über Grundwissen zur Aufenthaltsverfestigung und können dieses in den Kontext der eigenen Beratung stellen. Sie kennen Förderinstrumente, Zuständigkeiten wie (Netzwerk-)Akteur*innen und können das Erlernte in der täglichen Praxis anwenden. 
     
  • Begleitung junger Geflüchteten beim Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt 
    Junge Geflüchtete stehen vor vielfältigen Herausforderungen, darunter Sprachschwierigkeiten, Verständnisprobleme in der Schule, möglicherweise traumatische Fluchterlebnisse, die Trennung von der Familie, unsichere Bleibeperspektiven, finanzielle Schwierigkeiten und oft eine angespannte Wohnsituation. Unsere Schulung gewährt einen Einblick in die Lebenssituation jugendlicher Geflüchteter. Es informiert über die asyl- und aufenthaltsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote für den Übergang von der Schule in den Beruf. Im Rahmen des Seminars werden wir gemeinsam die spezifischen Herausforderungen besprechen, mit denen junge Geflüchtete auf ihrem schulischen und beruflichen Werdegang konfrontiert sind. Dabei werden auch mögliche Lösungsansätze im Erfahrungsaustausch diskutiert. Diese Schulung richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche, die im Bereich Schule und im Übergang von Schule zu Beruf tätig sind. Zielgruppe sind Personen, die Interesse an Informationen zu den rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen für die berufliche Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Fluchthintergrund haben. Hierzu gehören unter anderem Schul- und Jugendsozialarbeiter*innen, Mitarbeitende in der offenen Jugendarbeit, Verantwortliche für Berufsorientierungsprogramme oder –maßnahmen, Ehrenamtliche Jobcoaches, Lehrende an Schulen und Berufsschulen, Mitarbeitende in der kommunalen Verwaltung, Fachkräfte aus Beratungsstellen und Wohngruppen. 
     
  • Aufenthaltsrechtliche Übergänge bei Geflüchteten: Wie geht es nach dem Chancenaufenthalt weiter? 
    Das Chancen-Aufenthaltsrecht, das Ende 2022 in Kraft trat, eröffnet vielen Geduldeten eine neue Möglichkeit für einen langfristigen Aufenthalt und Zugang zum Arbeitsmarkt. Während der 18-monatigen Aufenthaltserlaubnis sollten sie die Voraussetzungen für eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis bei nachhaltiger Integration erfüllen.
    Wie sieht die Situation heute aus? Wie viele Geduldete konnten bisher vom Chancen-Aufenthalt profitieren? Inwieweit können Arbeitgeber*innen aktiv zur Unterstützung eines reibungslosen Übergangs in die Aufenthaltstitel bei nachhaltiger Integration beitragen? Und welche unterstützenden Maßnahmen spielen dabei eine zentrale Rolle?

    Antworten auf diese und weitere Fragen stehen Ihnen in diesem aufgezeichnetem Webinar in Zusammenarbeit mit "NUiF - Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge" (Stand Mai 2024): NUiFinar 29.05.24: Aufenthaltsrechtliche Übergänge: Wie geht's nach dem Chancen-Aufenthalt weiter?
     
  • Teilhabe an Arbeit und Bildung von Menschen mit einer Behinderung in Kontext von Migration und Flucht
    In den Arbeitsfeldern „Flucht“ und „Behinderung“ begegnen wir häufig einer starken fachlichen Versäulung. Auf Seiten der Behindertenverbände und -hilfe gibt es Wissenslücken bezüglich der Zielgruppe Geflüchtete, während in Migrations- und Asylarbeitszusammenhängen wenig Wissen über das Rehabilitationsrecht und die Anforderungen im Kontext der Inklusionsdebatte vorhanden ist. Diese Fortbildung zielt darauf ab, diese Wissenslücken zu schließen und Fachwissen zwischen den Bereichen zu transferieren. Die Fortbildung soll dazu beitragen, die Versäulung aufzubrechen und neues Wissen sowie Best Practices zu verbreiten. Die Schulung bietet einen Einstieg in der Thematik und einen Überblick über sozialrechtliche Leistungen für Geflüchteten je nach Aufenthaltsstatus. 
     

    In unserem Veranstaltungskalender finden Sie alle aktuell geplanten Schulungstermine. Dort finden Sie ebenfalls ein Archiv über bereits durchgeführte Angebote. Wenn Sie Interesse an einer anderen Schulung oder auch an einer Inhouse-Schulung für eigene Gruppen haben, kontaktieren Sie uns gerne.  

    Hinweis: Die NIFA plus-Schulungen werden im Rahmen des Programms „WIR − Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und können somit für die Teilnehmer*innen kostenlos angeboten werden. Bei Inhouse-Schulungen für eigene Gruppen können allerdings Kosten für eine etwaige Raumbuchung, Workshop-Material und ggf. Reise- sowie Übernachtungskosten für die Referent*innen anfallen.

Vielen Dank noch einmal für die sehr informative Vorstellung des Themas Ausbildungs-Duldung und Ausbildungs-Aufenthaltserlaubnis auf dem Erfahrungsaustausch in Stuttgart. Ich fand Ihren Vortrag sehr interessant und perfekt strukturiert, so dass dieses für einen Laien sehr undurchsichtige Thema besser verständlich wurde, und man hat erfahren, worauf man achten muss und an wen man sich wenden kann. Ich bin wirklich begeistert! 😊

VerA SES über die lokale Schulung der AGDW

Vielen Dank für die tolle Fortbildung. Ich fand sie sehr gut aufgebaut und professionell geführt!

Aus dem Jugend- und Sozialamt Pforzheim

Vielen lieben Dank für die tolle, tolle Fortbildung!! Ich habe sehr viel gelernt und mitgenommen.

Mitarbeiterin der AIDShilfe

Kontakt

Werkstatt PARITÄT gemeinnützige GmbH

Projekt NIFA plus
Hauptstraße 28
70567 Stuttgart

Projektträger von NIFA plus und verantwortlich für die überregionale Fachberatungsstelle NIFA plus

Weitere Informationen im untenstehenden Flyer oder auf der Trägerseite.