Erzählt und geschrieben von Christina Schwarzenbrunner (NIFA plus-Beraterin bei IRIS in Hohenlohe):
„Vom Ankommen zum Mitwirken“ – Eine Erfolgsgeschichte mit Mut, Geduld und Vertrauen.
Als Frau M. 2018 aus Somalia fliehen musste, ließ sie nicht nur ihre Heimat hinter sich, sondern entkam auch einem Leben, das von Unterdrückung und Gewalt geprägt war. Die Flucht durch mehrere Länder war von Unsicherheit, Angst und Ablehnung begleitet. Auch im europäischen
Aufnahmesystem erlebte sie erneut Gewalt. Mit Hoffnung auf Schutz und einem Neubeginn kam sie nach Deutschland.
Frau M. konnte weder lesen noch schreiben. Das Erlernen der deutschen Sprache war für sie als Analphabetin eine besondere Herausforderung. Doch ihr Wille zu lernen, zu verstehen, sich mitzuteilen war groß. In den Integrationsprojekten EmMi und NIFA plus fand sie nicht nur Hilfe beim
Finden eines ehrenamtlichen Sprachkurses, sondern vor allem Menschen, die sie konsequent, geduldig und respektvoll auf ihrem Weg begleiteten, was das wichtigste für sie war.
„Von Anfang an waren alle sehr nett zu mir und wollten mir helfen“, sagt sie über die Beziehung zu den Mitarbeitenden.
Trotz aller aufenthaltsrechtlichen Herausforderungen hat Frau M. nicht aufgegeben. Sie wollte die Verbindung zu den Menschen aufrechterhalten, die ihr das Gefühl gegeben haben, endlich ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Durch intensive Beziehungsarbeit und einem tragfähigen, verlässlichem Netzwerk aus NIFA plus-Mitarbeiterinnen, Integrationsmanagerinnen und Flüchtlingssozialarbeiterinnen, die eng
zusammenarbeiteten, konnte Frau M. individuell unterstützt werden. Ihre Bedürfnisse wurden ernst genommen, ihre Potenziale wurden erkannt und gefördert. Frau M. nahm an Gesprächen beim BAMF teil, nicht allein, sondern mit Menschen von NIFA plus an ihrer Seite, die sie kannte und denen sie vertraute.
Sie schöpfte zunehmend Selbstvertrauen und entwickelte ein neues Gefühl von Zugehörigkeit. Die Projektarbeit war dabei nicht nur unterstützend, sondern aktiv richtungsweisend. Heute hat Frau M. einen Aufenthaltstitel in Deutschland. Ihr Deutsch hat sich spürbar verbessert. Sie
engagiert sich seit einiger Zeit ehrenamtlich im Tafelladen. Dort hilft sie mit, wo sie früher selbst Hilfe benötigte. Sie ist nicht mehr nur Empfängerin von Unterstützung, sondern sie ist ein Teil der Gesellschaft geworden.
Nun wurden erste Bewerbungen geschrieben und was ganz besonders erfreulich ist: kurz darauf folgte die Einladung zu ihrem ersten Vorstellungsgespräch. Durch NIFA plus wurde sie mit Coaching, Rollenspielen und motivierendem Feedback gezielt darauf vorbereitet. Das Ergebnis steht noch aus.