Erzählt und geschrieben von Dana Pietsch (NIFA plus-Beraterin des Asylzentrums in Tübingen):
Die Freude am Erfolg stärkt uns in der täglichen Arbeit, denn in der Beratung geflüchteter Menschen geht es nicht nur um Probleme, Katastrophen und Ärgernisse. Es geht vor allem um das Auffinden von Lösungen, Empowerment und gegenseitigem Respekt. Dafür gibt es im Rahmen von NIFA plus viele Beispiele.
Eines davon ist Frau O., die Ende 2014 mit ihrem Lebensgefährten und drei Kindern aus Nigeria nach Deutschland gekommen ist und seit 2016 viele Hürden gemeistert hat: zwischen 2016 und 2018 hat sie Deutsch gelernt und zwei Praktika sowie eine Kompetenzfeststellung absolviert. Im Frida-Wetzel-Kindergarten hat sie festgestellt, dass ihr die Arbeit mit Kindern viel Spaß macht. Durch erneute Kindererziehung war das Vorhaben, eine Ausbildung zu machen, allerdings temporär nochmal aufgeschoben.
Im Juli 2023 kam Frau O. zu mir in die Beratung und wurde in NIFA plus aufgenommen. Wir haben gemeinsam einen Weg gesucht und gefunden: zunächst musste das Schulzeugnis aus Nigeria beschafft werden. Parallel haben wir sie im B2-Kurs für zukünftige Erzieherinnen „Kita lingua“ (Universität Tübingen) angemeldet – sie wurde am 20.11.2023 angenommen –, wo sie in sechs Monaten Grundkenntnisse über den Beruf erlernt und B2 absolviert hat.
In einer Beratung hat sie gesagt, „Ich bin unheimlich dankbar und sehr glücklich, dass ich endlich die Ausbildung zur Erzieherin machen kann.“ Die Suche nach einem Ausbildungsplatz gestaltete sich sehr einfach: „Kita lingua“ hat den Schulplatz ab Herbst 2024 besorgt, und wir von NIFA plus den praktischen Platz. Der Kindergarten, in dem sie 2018 das Praktikum absolvierte, hat sie ohne Umschweife als Azubi angenommen. Sie hatte dort einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.