Bild von Herr R.

Erfolgsgeschichte von Herrn R.

Erzählt und geschrieben von Torsten Daul (NIFA plus-Berater der GBE in Pforzheim):

Herr R. flüchtete mit 15 Jahren im Jahr 2015 von Afghanistan nach Deutschland. Grund dafür waren fürchterliche Zustände in Afghanistan (Taliban). Der Weg nach Deutschland führte ihn über den Iran per Auto, über die Türkei nach Griechenland mit dem Schiff, von Griechenland mit dem Bus nach Mazedonien. Danach führte sein Weg nach Ungarn und anschließend ging er in die Slowakei, Kroatien und dann nach Österreich. In Deutschland hatte Herr. R Asyl beantragt. Der Antrag wurde genehmigt. Im Vorfeld hatte Herr R. auch in Norwegen Asyl beantragt, aber dieser Antrag wurde abgelehnt.

Herr R. kam zu mir in das NIFA plus Büro mit ganz guten Deutschkenntnissen und suchte dringend Arbeit. Sein Aufenthaltstitel war kritisch und es waren zunächst viele Dinge zu besprechen. Er hatte große Probleme mit dem Jobcenter, da er die Briefe anfangs nicht zuordnen konnte und die Inhalte oftmals nicht verstanden hatte. Wir hatten einige Termine im Vorfeld und erstellten bei diesen Terminen einen Lebenslauf und die restlichen Bewerbungsunterlagen. Für Herrn R. war von Anfang an klar, dass er keine Ausbildung beginnen möchte, sondern eine Arbeit in der Produktion sucht, weil er sofort Geld verdienen möchte. Herr R. war 2017 auf einer technischen Berufsschule in Schwerin und hatte in dieser Zeit auch einen B1 Kurs absolviert. Seine Muttersprache ist Dari, er spricht aber auch Persisch, Paschto und ein wenig Englisch.

Das Bewerbungstraining bzw. Bewerbungsverfahren war schnell erfolgreich und Herr R. begann über eine Zeitarbeitsfirma als Produktionshelfer zu arbeiten. Da Herr R. keine familiären Verpflichtungen in Deutschland hat, arbeitet er auch gerne im Schichtbetrieb, was natürlich bei Produktionshelferstellen meist gewünscht ist. Ebenso arbeitete er kurzzeitig bei Amazon in Pforzheim als „Picker“. Herr R. war von Anfang an schon recht selbständig und versuchte mit der Zeit alle seine Dinge selbst zu regeln. Es gab immer wieder Termine für neue Bewerbungen, da die Firmen, bei denen er über Zeitarbeitsfirmen eingesetzt worden war, im Laufe der Zeit oftmals zu wenig Arbeit hatten. Sobald er wieder ohne Arbeit war, kam Herr R. sofort zu mir in die Beratung um neue Arbeit zu finden, mit Jobcenterangelegenheiten und um z.B. seine Wohnsituation zu klären.

Herr R. verbesserte innerhalb kürzester Zeit seine Deutschkenntnisse, so dass die Kommunikation mit mir mittlerweile sehr gut funktioniert. Durch die vielen Termine, die wir im Laufe der Zeit hatten, gibt es nun auch lockere Gespräche z.B. über seine damalige Heimat Afghanistan. Die letzte Vermittlung zu einem kunststoffverarbeitenden Betrieb (über Zeitarbeit) war im September 2024. Beim letzten Gespräch mit Herrn R. sagte er mir, dass er dort neun Monate fleißig arbeiten müsse, danach bestehe die Chance, dort fest übernommen zu werden.

Die Wechselschichtarbeit ist sehr anstrengend, aber ich möchte trotzdem versuchen, endlich eine richtig feste Arbeitsstelle zu bekommen und hier in Deutschland eine vernünftige berufliche und private Zukunft aufbauen.

NIFA plus-Teilnehmer Herr R.

 Ich bin mir sicher, dass er diese Chance wahrnimmt und als Produktionshelfer dort einen festen Arbeitsplatz erhält.

NIFA plus-Berater Torsten Daul